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Plaza Paul

"Plaza" Paul hat wieder zugeschlagen!

"Der Kerl schafft uns! Gegen den ist 'Dagobert' ja ein Waisenknabe", verzweifelt E. Decka, Filialleiter einer Lebensmittelkette in Gelsenkirchen. Und tatsächlich, die Machenschaften des unter dem Namen 'Dagobert' bekannten Kaufhauserpressers nehmen sich, gegenüber den Taten des Paul V., eher wie Dummejungenstreiche aus. Seit Monaten tyrannisiert, der im Volksmund auch "Plaza-Paul" genannte Extremkunde, die Verbrauchermärkte in der Emscher-Lippe Metropole.

"Rein rechtlich kommen wir dem nicht bei. Der Täter arbeitet mit allen gängigen und individuell verfeinerten Techniken des Psychoterrors, klagt der Sprecher des eilig eingerichteten Krisenstabes beim deutschen Einzelhandel.

Auch für Christine K. (38 J., Verkäuferin) ist seit einiger Zeit die Welt, morgens um halb zehn in Deutschland, nicht mehr in Ordnung.

Um diese zeit beginnt nämlich der, äußerlich harmlos wirkende "Ottonormalverbrecher" seine tägliche Nörgel- und Trieztour.

"Wenn ich den schon vor dem Laden stehen seh', krieg' ich schwitzende Hände!", berichtet die junge Frau aufgeregt. Paul V. benutzt eine ausgeklügelte Psychostrategie, für die Fachleute den Begriff "badbluffing" (böswilliges Verwirren) gefunden haben.

Zynisch lächelnd wie J. R. Ewing kommt Paul an diesem Morgen auf Christine K. zu: "Ich hab' da gerade "nen Möllemann in einen ihrer Einkaufaufswagen gesteckt. Der wird aber nicht freigegeben. Was ist das hier eigentlich für ein Saftladen ?!"

Die Verkäuferin kümmert sich umgehend um die Angelegenheit. Ihn jetzt nur nicht verärgern! Es stellt sich heraus, dass Paul V. die Münze in den übernächsten und somit verkehrten Wagen gesteckt hatte. "Sie wollen das doch nicht etwa mir in die Schuhe schieben?", fragt er, kaum verlegen, die um Konfliktvermeidung bemühte Angestellte. Paul V. nun schon merklich fordernder:

"Wo sind denn hier die Sonderangbote?" Er greift eine Dose aus dem Regal und wird ungemütlich: "Wucher! Betrüg! Sie wollen mich wohl foppen was? Aber nicht mit mir, Fräulein. Ich kenne meine Rechte!"

Nach heftiger Diskussion mit dem eilig herbeigerufenen Geschäftsführer und interessierten Kunden, aus dem mittlerweile entstandenen Menschenauflauf, stellt sich heraus: Paul hatte 'versehentlich' die teurere Großpackung gegriffen. Nun setzt er noch eins drauf: Er verlangt barsch ein, von einem Konkurrenzunternehmen inseriertes Sonderangebot. Genervt gibt der Geschäftsführer auf. "Plaza-Paul" hat sein Ziel wieder einmal erreicht.

Um ihn loszuwerden beruhigt man ihn mit kostenfreien Beigaben. Unter Applaus der Kunden zieht Paul schwerbepackt ab. Er findet aber weder seinen Fahrradschlüssel noch eine Bushaltestelle. Auf dem Weg zu Fuß nach Hause plant er bereits seinen nächsten Coup: "Morgen beschwer' ich mich bei der BoGeStra!"

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