Helmut parla bene l'italiano
Helmut parla bene l'italiano ed è un artigiano di talento
Die Zeiten, in denen Helmut V. eine Calzone für eine mittelalterliche Feuerwaffe, Cozze al Cartoccio für Halbverdautes in altem Karton und "dolce" für den zweiten Vornamen von Helen Vita gehalten hat, sind vorbei.
"Ich kann meinen Wein zwar nicht selbst bezahlen, aber bestellen. Und zwar ohne dass sich die Pizzeriakellner vor Lachen in die Hose machen!" sagt stolz der sprachbegabte Pensionär.
Seit Wochen sitzt der ehemalige Lebensmittelkettenbesitzer wieder über seinen Büchern. Diesmal sind es jedoch keine Bilanzen die zu bearbeiten wären, sondern Vokabeln werden gebüffelt.
Seitdem Helmut V. einen Volkshochschulkursus "Italienisch" besucht, hat ihn der Ehrgeiz gepackt.
"Er lernt die Vokabeln wie im Schlaf, mir fällt das sehr viel schwerer", klagt Jutta V. Helmut V. hingegen ist ein natürliches Sprachtalent.
Ein wesentlicher Faktor für den Lernerfolg ist die Motivation des Lernenden. Helmut V. nach seinem Motiv, noch einmal im fortgeschrittenen Alter die Schulbank zu drücken, befragt antwortet: "Nun, einerseits war ich es leid immer nur Wäsche zu waschen, zu putzen und zu kochen. Ich fühlte mich unausgefüllt. Die Kinder sind schließlich auch größtenteils schon erwachsen. Da wollte ich mich mehr Selbstverwirklichen. Ich habe einiges über diese emanzipierten Männer gelesen und wollte nun meine Rolle als Treusorgender Ehemann verändern. Dann war da noch die Beziehung zu dem Italiener M. Gallo, mit dem ich mich auch mal unterhalten möchte".
In seiner Kursklasse ist Helmuto, wie er liebevoll von seinen Mitschülerinnen genannt wird, sehr beliebt. Natürlich gibt es da such ein paar Neider, die selber gerne Klassenbester wären. Erfolg und Missgunst sind eben untrennbar voneinander verbunden. "Die werden mich nicht bremsen!", ruft Helmuto der gerade in einer Pizzeria lauthals unter Beifall der Kellner "Volare" gesungen hat. "Und wenn mir einer komisch kommt, dann rufe ich einfach "Waffankoolo!!"
Dem Aufstieg in den nächsten Kurs steht nicht im Wege. "Ob ich es schaffe, weiß ich noch nicht", erzählt Mitschülerin und Ehefrau Jutta. Ein blauer Brief soll schon unterwegs sein.